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Reisebericht Asien 2004

Thailand

5.4.2004; Thailand, Krabi

38. Tag Georgetown - Lankawi - Satun (Thailand) (Fähre) (50 km, 200 Höhenmeter, 30 - 37 Grad, Sonne)

Ich nahm die Speedfähre nach Lankawi, es soll die Insel der Reichen sein, gut, es gab recht teure Autos, aber ansonsten hat mir die Insel nicht so gut gefallen. Ich hatte auch nur 5 Stunden Aufenthalt, bis es weiter ging nach Thailand. Der Empfang war richtig gut, schon nach 100 Metern auf dem Radel wurde ich von ein paar Soldaten eingeladen, mit ihnen dieses Volleyball ähnliche Spiel zu spielen, nur mit dem kleinen Unterschied, dass man nicht die Hände benutzen darf. Das ist recht lustig, aber leider verhalf ich meinem Team zu einer deutlichen Niederlage. Auch der weitere Weg war recht nett, die Leute wirkten sehr freundlich auf mich, nach etwas längerer Suche fand ich auch ein passables Hotel.

39. Tag Satun - Tarutao (Nationalpark) (77 km, 430 Höhenmeter, 4 h, 30 - 41 Grad Sonne, in der Nacht gab es noch ein Gewitter)

Gestern habe ich noch einen Backpacker aus meinem Hotel getroffen, der mich gebeten hat, dass ich ihn um 7 Uhr wecke. Dies habe ich auch getan, hat mir aber gar unfreundlich die Tür geöffnet und mir grimmig guten Morgen gewünscht. "Na der ist aber kein Frühaufsteher." habe ich mir gedacht. Am Abend habe ich erfahren, dass ich mal wieder eine Zeitzone durchquert hatte und ich ihn versehentlich um 6 Uhr geweckt hatte. *g* (naja, besser als verschlafen!)

Mein erster Tag in Thailand. Mit der Sprache hapert es noch gewaltig, ich bekomme einfach nicht die Aussprache richtig hin! Auch haben mich die Thais nicht verstanden, wenn ich nach Worten gefragt habe. Ich hoffe, dies wird sich noch bessern. Das Essen war auch heute wieder super, zum Frühstück gab es Reis mit Kartoffeln in einer Curry Soße und einen Pfannkuchen mit Kondensmilch, die ist hier fast sirupartig.

Gestern hatte ich eine Mail von der Silvi bekommen, in der sie schrieb, dass sie erst am 6. April in den Süden kommt, jetzt hatte ich auf einmal ein paar Tage Zeit. So beschloß ich, mir noch ein paar Inseln anzuschauen und die nächsten Tage etwas ruhiger zu machen. So bin ich heute in dem Nationalpark Tarutao gelandet. Ein kleines Boot hat mich mitsamt meinem Fahrrad zu der doch recht großen, mit ein paar Straßen versehenen Insel gebracht. Auf See musste ich noch mit all meinem Gepäck das Boot wechseln. Gar nicht so einfach auf einem schaukelndem Boot das Fahrrad von einem Kajütendach zum anderen zu hieven. Es klappt, ohne dass einer von uns beiden baden gehen musste (Fridolin und ich), Gleich nach den ersten Metern Radfahren auf der Insel, habe ich vier recht nette Schweden getroffen, wir haben uns gleich mal für den Abend verabredet, um auf deren Bungalowdach ein paar Bierchen zu trinken. Dann habe ich die Insel und deren einsame Strände mit dem Radel erkundet und hatte auf der Straße eine riesen Eidechse entdeckt. Über einen Meter Länge wird sie schon gehabt haben. Ich kam an einen wunderschönen einsamen Strand, wo ich erst mein zweites Bad im Meer überhaupt nahm! Warum ich bis jetzt so selten schwimmen war, weiß ich nicht, mir war einfach nie danach. Auch liegt es wohl daran, dass ich recht viel Respekt vor dem Meer habe und es vorziehe, dort nicht ganz alleine zu schwimmen.

Bei meiner Erkundung von Tarutao habe ich einen traumhaften Strand gefunden, an dem ich auch mein Zelt aufgebaut habe, es gibt auch noch ein kleines Restaurant und ein paar Bungalows, aber es ist bei weitem nicht ausgebucht, so dass neben mir vielleicht noch 15 andere Reisende da waren und so konnte ich die Ruhe richtiggehend genießen. Am Abend, wie angekündigt bin ich noch mit den Schweden bei ein paar Bier zusammen gesessen, bis uns ein Gewitter in das Zelt bzw. in die Bungalows trieb.

40. Tag Tarutao (27 km, 420 Höhenmeter, 1:40 h, 35 - 40 Grad, Sonne)

Solche Tage muß es auch mal geben, einfach mal nichts tun. Obwohl, dafür habe ich doch recht viel unternommen. Die Gewitterwolken hatten sich schnell verzogen und so wurde es wieder ein sonniger Tag. Mein Nachbar leihte mir seine Taucherbrille und die Flossen und so ging es erstmal zum Schnorcheln. Das Wasser war zwar nicht ganz klar, aber es genügte um zahlreiche Fische bei ihrem Treiben zu beobachten. Teilweise waren sie knallig bunt, teilweise aber auch in matten unauffälligen Farben. Es ist schon erstaunlich, was sich da unter einem beim Schwimmen tummelt. Danach fuhr ich mit dem Radel auf die andere Seite der Insel, die Straße führte durch einen sagenhaften Dschungel. Auf einmal raschelte es und wieder kreuzte eine riesen Eidechse meine Weg. Auf der anderen Seite war die Küste ganz anders, es schien trockener zu sein und auch gab es keine Sandstrände mehr. Ein imposant im Meer stehender Kalkfelsen machte die Fahrt aber dennoch zu einem lohnenden Ausflug. Als ich wieder zurück war merkte ich, dass mal wieder mein Hinterrad platt war, es hatte sich ein Dorn durch den Mantel gebohrt. Die Reparatur nutze ich gleich um mein gesamtes Radel und den Hänger mal grünlich durch zu checken. Es war auch mal wieder ein Kettenwechsel nötig. Ich habe zwei Ketten dabei, die ich alle 600 km tausche, damit sich die Kette und die Ritzel gleichmäßig abfahren und dadurch hoffe ich, dass mein Antrieb länger hält. Nach der Schweißtreibenden Arbeit trieb es mich wieder ins Wasser und ich versuchte erneut mein Glück beim Erkunden der Unterwasserwelt.

41. Tag Tarutao - Trang (118 km, 615 Höhenmeter, 5:30 h, 36 - 41 Grad, Sonne und Wolken)

Den Morgen genoß ich noch mal mit schwimmen und gemütlichen frühstücken, erst um 9 Uhr musste ich das Boot zum Festland erwischen. Heute fuhren auch die Schweden und das Pärchen aus England, die neben mir gezeltet hatten. Auf der Bootsfahrt hatten wir noch viel Spaß und genossen noch den letzten Blick auf diese traumhafte Insel! Erst um 12 Uhr konnte ich richtig mit dem Radfahren starten und dafür hatte ich mir doch recht viel vorgenommen. Bei voller Mittagshitze hatte ich über 100 Kilometer vor mir. Die Landschaft war aber recht interessant, vor und neben mir erschienen immer mal wieder recht beeindruckende Felsformationen. Auch wurde ich das erste mal seit Sumatra endlich mal wieder von den Leuten auf der Straße richtig begrüßt. Es ist doch schön, wenn immer mal wieder ein "Hello" vom Straßenrand erklingt.

Bei einer Mittagspause wollte ich nach fried rice fragen, doch leider hieß hier das Bami Goreng nicht mehr so. Ich deutete auf die Pfanne, den Reis, wackelte mit den Armen und machte dazu: "Gock, gock, gogogogock!" Sie begriffen sofort was ich wollte, doch sie waren so begeistert von meiner Pantomime, dass sie die Geschichte jedem neuen Gast erzählten und lachten sich dabei schlapp! Was solls. Ich bekam mein Essen und sie hatten ihren Spaß. Jetzt weiß ich was Chicken heißt, aber das ist auch irgendwie langweilig! Die Stadt Trang war größer als ich erwartet hatte. Nach einiger Sucherei fand ich auch ein bezahlbares Hotel. Es ist schön und gut, wenn einem Leute einen Hotelnamen sagen, aber wie soll man diesen bei der Schrift erkennen? Ich habe das Zimmer ohne Bad und Klo im Raum genommen, bei dieser Absteige ist die Wahrscheinlichkeit, dass es weniger stinkt, weniger Kakalaken gibt und dass es trockener ist größer. Es war auch noch mal 40 Cent billiger und davon bin ich gleich mal eine Stunde ins Netz gegangen.

42. Trang - Ko Hai (1.4.04, 42 km, 200 Höhenmeter, 2 h, 34 - 40 Grad, Sonne)

So ein Mist, jetzt ist der 1. April und ich komme an keinem Internet vorbei! Schade, schade! Ich hatte mir so einen schönen Scherz für euch überlegt. Ich wollte euch weis machen, dass ich in einem Naturpark das Angebot bekommen hätte als Mountainbike Guide zu arbeiten, als Bezahlung hätte ich einen Tauchschein machen können und dazu hätte ich mich auch noch in "Lee", eine nette Thai verliebt. Ich wollte euch um Rat fragen, was ich hätte machen sollen, für einige Monate bleiben oder mit meiner Reise wie geplant fortfahren. Leider kam ich an keinem Internet vorbei und ihr seid vor diesem Scherz verschont geblieben. Es hätte mich schon interessiert, wer alles die Story abgenommen hätte! *g*

Ohne Scherz habe ich die Fahrt fortgesetzt und bin zur Insel Ko Hai gefahren. Wieder eine traumhafte Insel. Hier ist das Wasser glasklar und so konnte ich die Unterwasserwelt bestens genießen. Leider ist das Riff schon abgestorben und nur noch die Fische sind geblieben. Das sind die Auswirkungen vom Tourismus. Die vielen Boote und natürlich auch die Abfälle die wir hinterlassen (da muss ich mich natürlich mit einschließen, auch ich wasche mich mal mit Seife, gehe aufs Klo und.... und das wird über kleinere oder größere Umwege ins Meer geleitet.)

18.04.2004; Thailand, Petchaburi (Bericht vom Tag 43 - 59, 2.04 - 17.04)

43. Tag Ko Hai (2.4.04)

Der Tag stand ganz im Zeichen der Erholung. Ich lief durch den Dschungel und an alten Kokosnussplantagen vorbei auf die andere Seite der Insel. Dort fand ich im Restaurant das Buch "Insel der Versuchung" und habe es dort den Tag über gelesen. Es handelte von einem Flugzeugabsturz auf einer einsamen Insel. Und die Überlebenden kämpfen sich dann bis zur Rettung durch. Das Buch kann ich nicht wirklich empfehlen, doch für den Tag war es genau das Richtige.

44.Tag Ko Hai - Ko Lanta (5 km, 30 - 40 Grad, Sonne)

Die Fährfahrt dauerte etwa 2 Stunden, immer wenn das Boot hielt um neue Gäste aufzunehmen wurde die Zeit genutzt, um vom Boot ins Wasser zu springen. Auf Ko Lanta begrüßten mich das erste Mal auf meiner Reise Scharen von Touristen. Ein Tourishop war neben dem anderen, in so reinen Touristenorten bin ich bis jetzt noch nicht gewesen. Nach kurzer Zeit fand ich auch noch ein schönes Bungalow und ich wurde zum König des Handelns. Ich bekam es für 150 Bath anstatt für 400 Bath! Wow, so gut war ich noch nie! Ich habe mir in Thailand ein Preislimit für eine Übernachtung von 150 Bath gesetzt und probiere mit allen Mittel dieses nicht zu überschreiten. In manchen Orten bekam ich für den Preis wirklich nur ein Loch, aber da bin ich dann auch nur zum Schlafen.

45. Tag Ko Lanta - Krabi (90 km, 500 Höhenmeter, 4:15h, 33 - 41 Grad, Sonne und am Abend starker Regen)

Es war schön mal wieder mit Fridolin eine Strecke zurück zu legen. Leider war die Landschaft nicht gerade interessant. Aber man kann nicht alles haben. Die Leute waren auch wieder sehr freundlich und riefen und winkten mir vom Straßenrand und vom Motorrad aus zu. In Krabi fand ich auch recht schnell eine gute Unterkunft und reservierte gleich für den nächsten Tag zwei Doppel Zimmer, für Silvi und zwei Freundinnen von ihr, Freunde aus Deutschland, die auch gerade in Thailand unterwegs sind.

46. Tag Krabi

Die Gegend um Krabi ist berühmt für seinen Tropf und Kegelkarst. Ich lieh mir ein Motorrad und erkundete damit die Umgebung. Für solche Trips bin ich zu faul das Radel zu nehmen, denn die Verlockung ist einfach zu groß. Es kostet gerade mal 150 Baht für einen Tag. In Krabi habe ich noch einen belgischen Reiseradler getroffen, der immer mal wieder für ein paar Monate einige Touren in der Welt macht. Auch war er mal in Indonesien zwei Monate lang entführt worden. Man, man, man! Gegen 9 Uhr kamen Silvi, Anna und Verena. Es war schön Freunde aus Deutschland zu treffen. Sie hatten die letzten Wochen auf der Farm (school for life) gearbeitet und so hatten wir viel beim Essen auf dem Nachtmarkt zu erzählen.

47. Tag Krabi - Railay

Ganz in der Nähe von Krabi liegt Railay, dieser Ort ist so von Felsen umgeben, dass er nur über das Wasser erreichbar ist und so ein bisschen Inselcharakter bekommt. Es ist ein weltbekanntes Kletterparadies, aber auch zum Ausruhe kann man diesen Ort gut nutzen. In der letzten Woche habe ich immer stärkerer Halsschmerzen bekommen, die einfachen Medikamente aus der Apotheke halfen nicht, so beschloss ich ein spezielles Antibiotika zu nehmen.

Als wir unser Quartier, etwas am Berg gelegen bezogen hatten, machten wir uns gemeinsam auf den Weg zum Strand. Auf einmal entdeckte ich einige Stiche an meinem Körper, doch schon nach kurzer Zeit vermehrten sich diese rasch und schwollen immer mehr an. Nach etwa 15 Minuten war mein gesamter Körper übersät mit Quaddeln, um Stiche konnte es sich nicht mehr handeln. Ich ging sofort mit Silvi zu einer Erste-Hilfe-Station, wo mir die Krankenschwester nicht wirklich weiter helfen konnte und nur meinte, dass ich sofort ins Krankenhaus müsse. Dies erkannt ich auch, denn mein Hals begann zu zu schwellen und auch hörte ich nicht mehr richtig. Silvi holte schnell aus meiner Reiseapotheke die Kortisontabletten. Nach deren Einnahme stabilisierte sich mein Zustand und wir nahmen das Boot in Richtung Krabi und ein Taxi zum Krankenhaus. Der Fahrer erkannte die Lage und zeigt, was in seinem Auto steckte. Im Krankenhaus angekommen, platzen wir gleich in eine Operation rein, naja reinplatzen kann man nicht wirklich sagen. Die Eingangstür stand weit offen, auf der rechten Seite befand sich die Rezeption und auf der linken Seite wurde munter ein Junge operiert! Keine Tür, kein Vorhang, NICHTS! Ein Ventilator wehte noch "frische" Luft von draußen in den Raum. Zum Glück muß man bei einer allergischen Reaktion nicht operiert werden! Sofort war ich an der Reihe und bekam von einem netten Arzt eine weitere Dosis Kortison gespritzt. Er fragte noch, ob nicht Silvi ein bisschen Doktor spielen und mir die Spritze geben wolle. Zum Glück lehnte diese dankend ab! *g*

Jetzt konnte man zuschauen, wie sich mein Zustand verbesserte und auch die Schwellungen gingen rasch zurück. Als wir am Abend wieder in Railay eintrafen, war nur noch mein Hals ein wenig geschwollen. Ja, da habe ich noch mal Glück gehabt, das hätte auch an einem anderen Ort verdammt ins Auge gehen können. Wobei es auch da noch Lösungen und Möglichkeiten gegeben hätte, ein Arzt aufzusuchen. Aber so war es schon recht angenehm, dass die Mädels da waren.

48. Tag Railay

Von der allergischen Reaktion war fast nichts mehr zu sehen, auch fühlte ich mich wieder richtig fit. Wir legten uns erst einmal an den Strand, bevor wir zu einer kleinen Klettertour aufbrachen. Nach einigen Anstrengungen erreichten wir eine wunderschöne Lagune. Am Abend fuhren wir mit dem Boot zu einer angeblichen Party, wo aber gar nichts los war und so chillten wir gemütlich am Strand.

50. Tag Railay - Ko Phi Phi

Relaxen und Überfahrt nach Ko Phi Phi

51. - 52. Tag Ko Phi Phi

Relaxen, Schnorcheln....

53. Tag Ko Phi Phi - Phuket

Kino, Abschied von Anna, Arztbesuch

54. Tag Phuket - Khao Lak (115 km, 5:30h, 670m, 38 - 43 Grad, Sonne)

Gestern Abend hatten wir schon Anna verabschiedet und heute verließ ich auch noch Silvi und Verena nach dem Frühstück. Nach der langen Pause war es ein bisschen ungewohnt, sich mal wieder fahrradfahrend fortzubewegen. Dazu kam auch noch, dass ich mich in den letzten Tagen recht stark an der Sonne verbrannt hatte und sich ein paar dunkle Brandblasen auf meiner Haut gebildet hatten. So beschloß ich, der Sonne gar keine Chance mehr zu geben und zog lange Klamotten an. Leider war heute fast keine Wolke am Himmel und schnell stieg das Thermometer auf über 40 Grad. Da hilft dann nur eins, den einen oder anderen Liter mehr zu trinken. Ich glaube, heute habe ich die 10 Liter Marke deutlich überschritten.

Am Kuao Lack Strand traf ich eine Thai-Familie, die die Feiertage nutzte, einen Urlaub im Süden zu machen. Sie sprachen sehr gut Englisch und sofort war der Deutsch - Thai - Englisch Sprachkurs eröffnet! Ich fragte nach dem Wort für Cashew nut, da fingen sie auf einmal an zu reden. "Moment, Moment, ich will nicht wissen: Ich hätte gerne 150 Gramm von den mittel stark gesalzene, leicht angerösteten und herrlich schmeckenden Cashew nuts. Ich möchte nur wissen was Cashew nut heißt." Da meinte sie, dass dies der Name sei! Ok, das Wort war für mich gestorben. Es ist einfach zu lang und kompliziert. So erging es mir leider mit einigen Wörtern, so dass ich nicht all zu viel behalten konnte. Ich glaube, diese Sprache ist zu schwierig für mich. Aber ich habe noch ein paar Wochen und da geht einiges! *g* Einen Strand weiter fand ich mich in recht schöner Landschaft wieder, aber auch in einer Tourihochburg, trotzdem traf ich eine nette Thai in der Touristeninformation, die mir erlaubte, am Strand zu zelten und mir anbot, das Bad im "Büro" (bzw. Bambushütte) zu benutzen, es sei einfach, aber ich müsse auch nichts bezahlen. Na das ist ja super nett! Jetzt habe ich erst mal ein Abendessen am Strand genossen, werd noch zum duschen gehen und dann mein Zelt aufbauen. Ich hoffe ich werde heut Nacht nicht dauernd gestört.

55. Tag KaoLack - Phara Phat Beach (118 km, 6h, 900m, Sonne und Regen, 35 - 43 Grad)

Es sind immer die kleinen Dinge, die einen Tag zu etwas besonderen machen. Ich erlege nicht jeden Tag einen Tiger mit bloßen Händen, da muss ich mich auch mal über kleinere Ereignisse freuen. *g* So wurde ich heute gleich mal zum Frühstück eingeladen. Es hat mich besonderes gefreut, da ich damit überhaupt nicht gerechnet hatte, sonst hätte ich auch nicht so zugelangt. Es gab gegrillten Fisch mit Reis, Gemüse und dazu Kaffee und Wasser. Wenn so ein Tag beginnt, kann es nur ein guter Tag werden. Heute ist San Kran, das Neujahrsfest der Thais. Es wird mit viel Wasser gefeiert, was mir sehr gelegen kommt. An fast jeder Ecke werde ich mit Wasser begossen und mit Puder beschmiert. Auf Pickups wurden Fässer mit Wasser geladen und dann wurde jeder naß gemacht, der bei drei nicht auf den Bäumen war. Auch wurden manchmal Straßensperren aufgebaut, bei denen es keine Chance gab, trocken durch zu kommen. Gegen zwei Uhr wurde ich von einer Gruppe zum Anhalten gebeten und sie wollten, dass ich mit ihnen feier. Was so viel bedeutet, dass mir gleich mehrere Gläser mit Thai Whisky entgegengestreckt wurden und ich mit trinken musste. Oh je! Das nach über 100 Kilometern und bei über 40 Grad! Ich probierte mich so weit es ging zurück zu halten und verdünnte meinen Drink immer eifrig mit Eis und Wasser, bevor er wieder aufgefüllt wurde. Es gelang mir recht gut, denn meine Gastgeber waren schon so breit. Sie lachten immer nur und wenn sie aufstanden, bekamen sie richtig Probleme sich auf den Beinen zu halten. (Na erinnert uns das nicht an den Berg? Da sind die Leut auch schon um 14 Uhr blau! *g*) Ich fuhr noch zu einem Strand, wo noch mal die Hölle los war. Jetzt war ich wirklich durch und durch naß und mit Puder beschmiert. Aber zum Glück gibt es das Meer und ich war schnell wieder sauber. Als ich aus dem Meer kam, sah ich, dass eine Gruppe Thais mein Fahrrad und den Hänger genau begutachteten. Ich beantwortete geduldig all ihre Fragen, mit dem Erfolg, dass sie mich zum Abendessen einluden. Einen Schlafplatz hatte ich am Strand auch schon auskundschaftet und so stand dem Ganzen nichts im Wege. Es wurden die verschiedensten Meeresfrüchte aufgetischt und dann gings los. Essen bis zum Umfallen. Mhhhh.

56. Tag Phara Phat Beach - Ranong (101 km, 5:30 h, 730 m, 35 - 42 Grad, Sonne)

Heute schien es mir, als lief gar nichts. Ich weiß auch nicht warum. Es war zwar wieder 43 Grad, aber solche Temperaturen hatte ich die letzten Wochen auch schon. Auf einmal sah ich am Straßenrand eine Tonne mit einem Zettel dran, auf dem stand: Hello Mr. Benni Koffee? Ja damit kann nur ich gemeint sein. Es stellte sich heraus, dass ein paar Sozialarbeiter aus Europa, die ich gestern am Strand getroffen hatte, dort wohnten und sich an mich erinnert hatten. Das kam genau im richtigen Augenblick, genau da als ich einen Hänger hatte, kam diese Überraschung. Während des weiteren Tages entwickelten sich neue Erscheinungen an meinen Armen. Kleine Stiche, die sich mit Flüssigkeit füllten und juckten. Es beunruhigte mich doch, so dass ich sicherheitshalber mal wieder einen Arzt aufsuchte. Dieser machte einen besseren Eindruck als der Letzte, konnte mir aber auch nicht sicher sagen, was es sei. Er glaube, dass es sich um eine Allergie handle. Na super! Schon wieder! Jetzt habe ich entsprechende Medikamente und hoffe, dass der Ausschlag davon wieder weggeht. Evtl. sind es aber auch Flöhe oder andere Insekten, die da ihr Unwesen getrieben haben. Ich hoffe mal, dass es in drei Tagen wieder weg ist.

57. Tag Ranong - Chumporn (131 km, 6:44 h, 760 m, 40 - 44 Grad, Sonne)

Zu dem Tag heute gibt es nicht viel zu sagen. Es war wieder einmal recht kuschlig, aber es hat mir nicht so viel ausgemacht, die Landschaft war ganz nett und das Essen mittelmäßig. Ich habe leider einmal ein paar Innereien erwischt. Mhhhh. Mein Ausschlag machte eifrig Fortschritte und befiel meine ganzen Hände, daraufhin habe ich mal wieder den Doktor aufgesucht, dieser konnte mir aber auch nicht recht weiter helfen und nur das von dem Gestern bestätigen. Ich habe ja auch kein Fieber und sonst geht es mir auch bestens. Heute hatte ich mal die Telefonnummer vom Guesthouse nach Deutschland geschickt. Ach es war echt schön mit der ganzen Familie nach über 1 Monat mal wieder zu telefonieren. Ja das tat gut, gerade weil ich ein wenig mit meinem Ausschlag in der Luft hing.

58. Tag Chumporn - Ban Krud (Freitag, 16.04.04, 142 km, 7:06 h, 770 m, 40 - 46 Grad, Sonne)

Mist, verschlafen! Meinem Wecker ist über Nacht die Puste ausgegangen! Zum Glück bin ich auch so wach geworden. Zwar eine halbe Stunde zu spät, aber das habe ich recht gut verkraften können. Der Ausschlag machte einen besseren Eindruck, er war zwar noch nicht weg, aber dieser kleine Fortschritt stimmte mich zufrieden. Die Kilometer liefen recht locker. Nach 110 Kilometern hatte ich auch endlich ein Internet Cafe gefunden und konnte die von meiner Family angeforderten Bilder über meinen Ausschlag ihnen zukommen lassen. Dort traf ich auch noch einen recht netten und hilfsbereiten Deutschen. Ich denke, er war mal Lehrer oder Ingenieur. Er erklärte mir, wie ich den besten und schönsten Weg finden sollte, dazu zeichnete er mir auch noch ne Karte. Echt total lieb, aber ich wollte eigentlich schnell weiter. Keine Chance, ich denke er hat mir 20 Minuten lang den Weg erklärt.

Den Weg habe ich dann auch perfekt gefunden, schön war er auch, aber es war nicht eine der schönsten Strecken in Thailand, wie er gemeint hat. Ich hoffe es kommt noch nettere Landschaft. Ich habe jetzt aber auch genug schöne und sehr schöne und noch schönere Strände gesehen, da wird man einfach des Anschauens müde. Ich denke dann recht sachlich: " Gut Wasser ist da, Sand auch, es ist sauber, es gibt Palmen und der Strand ist lang. Schön! Und? Zum perfekten Strand fehlt da einiges! Eine kleine Bucht, Felsen in der Front und dann sind Wellen manchmal nicht schlecht. Obwohl im Detail kann man da auch variieren. Ist jetzt auch egal. Auf jedenfall hab ich diese "tolle" Karte (ich möchte niemanden Unrecht zufügen, sie war gut, es wäre aber auch ohne, einfacher und schneller gegangen. Ich hatte zu dem Zeitpunkt keine Lust mich zu unterhalten.) schon nach 1 km verloren gehabt. Sorry! Ich habe aber den Weg sehr gut gefunden. Leider wußte ich nicht mehr ganz genau, wo er das Guesthouse eingezeichnet hatte. Ich fand es nicht, fragt aber dafür wo anders. Sie wollten mir zwar einen Rabatt von 250 Bath geben für einen Bungalow, aber 450 Bath sprengen einfach meinen Geldbeutel. Ich brauch keine Aircon, danach denkt man immer es sei viel, viel heißer. Wir einigten uns darauf, das ich auf seinem Grundstück zelten durfte und auch die Toiletten und Duschen mit benutzen durfte. Ein bisschen vorschnell sagte ich bei 50 Bath zu, konnte mich aber noch gerade so aus der Affäre retten, indem ich ihn überreden konnte, dass er mir die Pammelo (Mischung aus Orange und Pampelmuse), die mir gerade seine Frau verkaufen wollte, gratis dazu gab. Puhhh! So kann ich auch mit den 50 Bath leben.

Mein Ausschlag hat sich bei genauerem Hinsehen noch weiter ausgebreitet und es ist keine Besserung in Sicht. Ich werde den Tag morgen noch abwarten und wenn es dann immer noch nicht besser ist, werde ich den Zug oder Bus nach Bangkok nehmen und meinen längeren Bangkokaufenthalt nach vorne ziehen. Dort kann ich dann wenigstens sicher sein, dass ich Ärzte erwische, die sich mit der Materie auskennen und auch mal zu einem Spezialisten gehen. Das ganze zieht mich schon ein wenig runter. Mir geht es zwar sonst echt gut, es stört mich nicht beim Radeln, aber wenn ich nicht richtig weiß, was jetzt los ist, das beunruhigt mich. Wird scho wern!

59. Tag Ban Krud - Cha-Am (193 km, 8h, 580 m, 40 - 46 Grad, Sonne)

Den Sonnenaufgang habe ich mir noch am Strand angeschaut und dann ging es aber auch schon los. Auf in meinen "Mega Tag". Erst fuhr ich noch einen kleinen Abstecher zu einer 10 Meter großen Buddha Statue, die herrlich in der Morgensonne erstrahlte. Doch dann war es genug mit den Schönheiten, ich hatte mir viel vorgenommen, was aber auch auf der großen Straße nach Norden kein Problem werden sollte. Diese Straße Nummer 4 ist wie eine Autobahn, auf dem Seitenstreifen lässt es sich gut fahren, aber man erlebt auch nichts. So habe ich fast zwei Reiseradler übersehen, die mir auf der anderen Fahrbahnseite entgegen kamen. Nur ihr Klingeln (süß) weckte mich aus dem monotonen Fahren. Da aber die beiden Fahrbahnseiten getrennt waren fuhren wir einfach so weiter. Sie hatten aber auch nur Taschen hinten und machten auf mich nicht gerade den sportlichsten Eindruck.

Nach 155 Kilometer ist mir eine Speiche durch geglüht, bis zu 46 Grad war einfach zu heiß für Fridolin. Quatsch, sie ist einfach gerissen. Ich hängte einfach meine Bremse aus und hoffte, dass ich die letzten 40 Kilometer auch noch schaffen würde. Dem war leider nicht so, denn schon bald brach die Nächste. Mir blieb nichts anderes übrig als diese zu wechseln. Es war natürlich beim Hinterrad und dann noch auf der Ritzelseite. Grrrr. In der Zwangspause erholte ich mich recht gut und konnte so um so besser die letzten Kilometer bis nach Cha-Am powern. Dort fand ich Astrid und Nick aus Österreich, die 1 Jahr auf Welttour sind und ich aus dem Reiserad Forum schon kenne. Es ist schön nach so einem Tag wo anzukommen, wo man nette Menschen trifft und sich gut unterhalten kann. Mein Ausschlag besteht immer noch, macht aber nicht mehr so große Fortschritte. So kann ich recht gut mit ihm leben. Er hindert mich nicht am Radfahren, denn sonst hätte ich heute keine 193 Kilometer bei bis zu 46 Grad radeln könne, ohne dass ich mich jetzt total am Ende fühle. Mir geht es wie nach eine normalen Tag. Nur, dass die Pausen etwas kürzer waren und ich mehr gegessen und getrunken habe. Alles andere ist so wie immer.

60. Tag Cha-Am - Phetchaburi (49 km, 2:25 h, 115 m, 40 Grad, Sonne)

Zu Belohnung für den langen Fahrtag gestern wollte ich es heute mal ruhig angehen. Bis um 9 Uhr habe ich erst mal ausgeschlafen und dann bin ich zu meinem letzten Strand in Thailand gefahren und hab ein bisschen geschrieben. Es war ein reiner Thaitouri Strand. Nicht gerade schön und zum baden hat er auch nicht eingeladen, aber es gab kostenlose Liegen, wo ich schön chillen konnte. Der weitere Weg war nichts besonderes, ein paar Reisfelder und hin und wieder ein paar Palmen und Bananenstauden. Doch die Stadt Phetchaburi hat mir sehr gut gefallen, es gab recht schöne Häuser und Tempel.

Am Abend bin ich noch ins Kino gegangen, es lief nur ein Thai Film, dann musste halt der her halten. Wie er hieß kann ich nicht sagen, Zum Glück stellte sich heraus, dass der Film einen englischen Untertitel hatte, der machte die schwachsinnige Story wenigstens ein wenig verständlich. Aliens sind in der Nähe eines alten Tempels in Thailand mit ihrem Raumschiff abgestürzt. Irgendwelche Forscher haben diese gefangen genommen und sie geklont, um deren Organe für Menschen zu verwenden. Leider hat eine böse Hexe die Macht über diese erlangt und so...... ich hör mal lieber auf, die Geschichte wird nicht besser. Interessant war auch zu sehen, dass immer mal wieder die Abspielgeschwindigkeit verändert wurde. Wenn ein Auto schnell fuhr, wurde der Film schneller gezeigt. Hubschrauber Szenen grundsätzlich langsamer. Auch war der Sound nicht zu verachten, ich bekam schon Angst, dass durch das vibrieren es jeden Moment die Sitze zerlegen würde.

61. Tag Phetchaburi - Kanachaburi (180 km, 8:10 h, 550 m, 40 - 43 Grad, Sonne natürlich)

Endlich habe ich heute die autobahnartige Straße verlassen, doch die kleineren Straßen haben ganz schön ihre Tücken. Die Wegweiser, wenn welche vorhanden sind, sind meist nur noch in Thai und dies bedeutet, dass ich immer nach dem Weg fragen musste. Leider merkte ich nach einiger Zeit, dass es einen ähnlich klingenden Ort, zumindest wenn ich ihn Aussprach, in einer ganz anderen Richtung gab. So wurde ich immer wieder in andere Richtungen geschickt. Auch zeigte mal eine Frau in beide Richtungen! Entweder ich war so falsch, dass es schon keine Roller mehr spielte in welche Richtung ich fuhr oder sie wollte mich veräppeln. Dann kam ich mal an eine Kreuzung und fragte drei dort sitzende Thais nach dem Weg, sie zeigten sofort in zwei Richtungen. Ja super, auf die beiden Möglichkeiten wäre ich auch allein gekommen. Aus der einen Richtung kam ich, bei dem anderen Weg hatte ich gerade nachgeschaut, ob es der Richtige war und so blieben ja nur zwei weitere übrig. Es waren zum Glück drei Leute, die ich gefragt hatte und so entschied ich mich für die Mehrheit. Es war sogar der richtige Weg, bzw. ich kam an meinem Ziel an. *g* Ich schätze mal, dass ich heut über 30 Kilometer auf falschen Wegen gefahren bin. Ab morgen habe ich eine bessere Karte, mit der mir so etwas hoffentlich nicht mehr passiert.

Gegen Ende war ich doch recht schlapp, als es auf einmal hinter mir hupte. Ich dachte mir nur, "ja ich weiß ich sollte nicht in einer Kurve anhalten, aber ich brauch jetzt ne Pause." Auf einmal rief die Frau auf dem Motorrad auch noch, "please stop", ich hab glaub ich nur gehalten, weil ich so wieso stoppen wollte. Sie schaute mich nur an und streckte mir eine Tüte mit einer eiskalten Coladose und einer Flasche Wasser entgegen. und meinte nur, "You are a hero!" Naja, das weiß ich nicht so recht, aber die Coke und das Wasser ist das beste was mir in diesem Moment passieren konnte! Wunder geschehen immer wieder, immer genau dann, wenn man überhaupt nicht damit rechnet. Wenn ihr mal einen Reiseradler glücklich machen wollt, schenkt ihm eine kalte Coke oder Schokolade oder..... Ihr seht es ist sehr einfach jemanden glücklich zu machen. Mich findet man am einfachsten auf einer kleinen Strasse auf dem Weg nach China! *g*

62. Tag Kanachaburi (Motorbike 250 km)

Ich hatte gar nicht vorgehabt hier zu verweilen, doch es stellte sich heraus, dass meine geplante Route zu riskant war. Nicht gefährlich, nein eher, dass ich falls die Straße nicht mehr weiter führt über 150 Kilometer die selbe Straße wieder zurück fahren müsste. Und darauf hatte ich wirklich keine Lust. So habe ich mir ein Motorbike ausgeliehen und bin einen Teil der Strecke gefahren. Die Straße führte mich zu dem Erewan Nationalpark, dort wollte ich mir einen Wasserfall anschauen, als die Ranger aber am Nationalpark Eingang meinten, ich müsse dafür 220 Baht zahlen, habe ich es sein gelassen. Es ist eh Trockenzeit und die meisten Wasserfälle haben da Probleme ihrem Namen gerecht zu werden. Ich hab schon viele schöne gesehen und werde auch noch einige sehen. So fuhr ich weiter zu einem Stausee und begutachtete deren Stauanlage und fuhr noch zu einem kleinen Fischerdorf. Da der Wasserspiegel immer etwas schwankt ist es unmöglich Häuser direkt ans Ufer zu bauen. Um aber trotzdem immer am bzw. direkt auf dem Wasser zu wohnen, leben sie in Hausbooten. Die Häuser werden einfach auf ein Floss gebaut und dann am Ufer vertaut. Wenn es mal nicht mit dem Nachbarn klappt, kann man sich einfach an ein anderes Ufer schleppen lassen und dort sein Glück probieren. Ich bekam ein wenig Hunger, da fragte ich bei einem dieser Boote, welches riesig war und auch ein paar Tische auf deren Terrasse stehen hatte, ob es dort es etwas zu Essen gebe. Der Mann schüttelte den Kopf, macht ja nichts, hätte ja sein können. Dennoch wollte ich das schöne Boot Fotografieren, in der Zeit erscheint der Mann wieder und winkt mich zu sich. Ich darf mich setzten und er bringt mir Wasser und seine Frau eine Mahlzeit. "Ah, doch ein Restaurant!" dachte ich mir. Doch im nachhinein stellte sich heraus, dass die beiden alten Leute Mitleid mit einem hungrigen jungen Mann hatten und ihn zum Essen eingeladen haben.

63. Tag Kanachaburi - Ban Samo Thong (Lan Sak) 209 km, 9;00 h, 1200 m (Sonne 40 - 44 Grad am abend Regen)

Wenn die Landschaft nicht so viel hergibt, muss man sich andere Ziele suchen. Ich stieg recht zeitig aufs Radl und durch den gestrigen Ruhetag war ich doch recht gut erholt. Ich würde gerne etwas über die Landschaft schreiben, aber da gibt es nicht viel. Eine Straße, wenig Verkehr, alles flach, ein paar vertrocknete Reisfelder, manchmal Wald (auch trocken) und ich auf dem Radel, der hin und wieder gegrüßt wird. Bei solchen Voraussetzungen konnte ich einfach nur radeln und als ich beim Mittagessen schon über 120 Kilometer hatte, beschloß ich die 200 in Angriff zu nehmen. Gegen Ende wurde es schwierig, es kam ein Gewitter auf, welches zum Glück an mir vorbeizog, aber dennoch war es von heftigen Gegenwind begleitet und dies zehrte dann doch sehr an den Kräften, vor allem, da ich schnell fahren mußte um noch im Tageslicht mein Ziel zu erreichen. Doch dann lief alles glatt und ich hatte beim Erreichen einer heißen Quelle die 200 km überschritten gehabt. Dort gab es Restaurant, bei dem ich zelten durfte und traf zwei Vertreter von Mentos und anderen Sweets, die gerade am Abstürzen waren. Ich half ihnen gerne dabei, mußte ja auch meinen kleinen Erfolg feiern. Sie überredeten mich auch noch eine Familienpackung Mentos zu einem Spottpreis zu kaufen. Wenn es mal mit der Frische nicht hinhauen sollte, dann helfen mir jetzt die "Freshmaker". *g*

64. Ban Samo Thong - Khlong Lan (147 km, 7:00 h, 733 m, Sonne, 45 Grad)

Heute ist nichts besonderes passiert. Ich habe wild gezeltet.

65. Tag Khlong Lan - Sukhothai (149 km, 6:54 h, 350 h, 45 Grad, Sonne)

Heute war wohl der Tag der Geschenke, als erstes wurde ich von einem Fernsehteam eines Thailändischen Senders angehalten. Sie haben ein paar Aufnahmen gemacht und wollten ein ganz kurzes Interview. Na gut, dafür bekam ich nichts. Doch schon nach wenigen Kilometern, gerade als es am heißesten und die Straße richtig öde war, hielt ein Auto am Straßenrand an und forderte mich zum Anhalten auf. Dies ist noch nichts ungewöhnliches, das passiert mir mehrmals am Tag, aber dann streckte der Mann mir eine Holzkette entgegen und meinte nur: " Luck, luck!" Na das kann ich immer gut gebrauchen. Die Kette ziert jetzt neben dem koreanischen Glücksbringer Fridolin. In Sukhothai besuchte ich die alte Stadt (alt ist relativ, die Ruinen sind auch "nur" 800 Jahre alt) und bestaunte die ganzen Anlagen. Die Ruinen sind wohl ein wenig auf mich eifersüchtig geworden, denn ihnen habe ich gewaltig mit meinem Erscheinen die Schau gestohlen. *g*

Schon nach kurzer Zeit rief mir eine Gruppe Thais, die aus Bangkok kamen, "Hello Mister Benni" zu. Sie winkten mich zu ihrem Bus und überschütteten mich mit Allerlei. So bekam ich kalte Cola, Bananen, Wasser in Flaschen und Sweets o mass. Ich wußte gar nicht wie mir geschieht, aber es traf sich recht gut, denn meine Vorräte neigten sich gerade dem Ende zu. Das Guest House in dem ich abstieg war nicht so toll. Zum einen gab es nur warmes Wasser und zum anderen machte ich den Fehler und putze mir mit dem Wasser die Zähne, ich musste kämpfen, dass ich mir nicht gleich das Abendessen noch mal durch den Kopf gehen ließ.

66. Tag Sukhothai - (Irgendwo zwischen Si Satchanalai und Wang Chin) (118 km, 5:45 h, 350 m, 42 Grad, Sonne)

Die letzten Tage mit den vielen Kilometern hatten mich doch etwas geschafft, so dass ich beschloß, die Strecke nach Chiang Mai in drei Tagesetappen einzuteilen. So hatte ich den Tag über mehr Zeit und konnte solange ich wollte (nahezu) an den Orten verweilen, die mir gefielen oder wenn ich keine Lust hatte gleich weiter zu fahren. In Si Satchanalai, besuchte ich wieder einen Historical Park, doch hier war das Besondere, dass wenn man von der Hauptstraße kam, einen Fluß über eine kleine Hängebrücke überqueren musste. Sie war gerade so breit, dass ich sie mit dem Fahrrad befahren konnte.

Die alten Tempelanlagen waren ganz nett. Aber auch nicht viel anders als die in Sukhothai. Ich denke ich habe jetzt genug von diesen alten Steinen gesehen und werde nicht extra noch welche anfahren. Sie gleichen sich doch alle. Auch heute suchte ich mir für die Nacht wieder ein wildes Plätzchen, ich besorgte mir am letzten Essensstand, an dem ich vorbeikam zwei Portionen Fried Rice und 4 Liter Wasser und dann fand ich auch schon nach wenigen Kilometern ein versteckten Platz auf einem ausgetrocknetem Reisfeld. Vor dem einschlafen bemerkte ich ein Feuer in meiner Nähe, es ist so eine Sitte hier in der Trockenzeit das Untergewächs im Wald abzubrennen, da zwischen dem Feuer und mir zu midest auch noch die Straße war und kein Wind ging, machte ich mir nicht all zu viele Sorgen, dass das Feuer mich erreichen könnte. Die Nacht blieb ruhig und auch das Feuer blieb da wo war.

67. Tag (Irgendwo zwischen Si Satchanalai und Wang Chin) - Lampang (115 km, 6 h, 1130 m, 44 Grad, Sonne)

Relaxen

Die Nacht blieb ruhig, kein Feuer oder irgend wer, der mich gestört hat. Schade, jetzt wo ich in die Berge kam, war das Wetter nicht so besonders, es war total diesig, so dass ich nur wenige Kilometer weit blicken konnte. Zum Fotografieren war es total ungeeignet.

68. Tag Lampang - Chiang Mai (107 km, 5 h, 700 h, 44 Grad, Sonne)

Gestern ist es dann doch etwas später geworden, in einer Bar wurde das Fußballspiel Bayern gegen 1860 gezeigt. Durch die Zeitverschiebung war es erst um 0:30 Uhr zu ende. So fiel mir das Aufstehen um 6 Uhr recht schwer. Zu viel Zeit durfte ich mir nicht lassen, denn ich wollte rechtzeitig bei einem Elefant Conversation Center sein. Dieses erreichte ich auch pünktlich und schaute mir dort eine Elefantenshow an. Es war nichts weltbewegendes, aber ganz nett die Elefanten bei ihren Kunststücken zu beobachten. Es waren nur praktische Dinge, die sie zeigten, z.B. wie sie Bäume aus dem Wald ziehen, schubsen oder mit dem Rüssel und den Stoßzähnen heraus tragen. Sie mussten nicht auf den Hinterbeinen laufen oder andere Kunststücke, die man im Zirkus zu sehen bekommt, vorführen. Sie lernen wirklich nur Befehle auszuführen, die man auch sinnvoll einsetzten kann.

Durch die Elefanten war ich so animiert, dass ich mich gleich beim nächsten Anstieg, auch an einem Elefantenrennen beteiligte. Ha! Ich hab es wirklich geschafft auf der Autobahn einen LKW zu überholen! Der hat vielleicht verdutzt geschaut, als ein Radfahrer neben ihm auftauchte. *g* Der weiter Weg nach Chiang Mai war nichts besonderes, auch der Verkehr ist nichts besonderes. Ich glaube, wenn man in Indonesien gut klar kommt, dann schockt einen dichter Verkehr überhaupt nicht mehr. Ich hab mich in einem billigen Guest House einquartiert und werde hier erst mal zwei Tage bleiben, bevor ich zur Farm fahren werde. Ach, dann habe ich noch eine Agentur gefunden, die einem Visa besorgt. Ich habe sie beauftragt ein China Visum für mich zu beschaffen. Ich hoffe mal es klappt, denn sie wollten nur zwei Passbilder und meinen Reisepass, keinen Unterschrift, kein Formular, nichts! Es wäre super, wenn es funktionieren würde, dann müsste ich nicht so lange in Bangkok verweilen. Da mein Flieger an einem Montag geht hätte ich über eine Woche in Bangkok bleiben müssen.

69. Tag Chiang Mai

Shoppen, Tempel, Kino....

70. Tag Chiang Mai - Joys House - School for Life

71. - 75. Tag School for Life

Die letzten Kilometer zur Farm wollte ich auch noch mit dem Fahrrad zurücklegen, Joy hat mir zwar angeboten mich mit dem Auto mitzunehmen, aber jetzt bin ich schon so viele tausend Kilometer geradelt, da möchte ich auch noch das letzte Stück selber fahren. Die Straße schlängelte sich langsam die Berge hinauf, nach 30 Kilometer stand am Straßenrand ein Empfangskomitee auf einem Moped bereit, welches mich auf kleinen verzweigten Wegen zur Farm führte. Der Empfang war riesig, die Kinder sangen alle zusammen ihr "School for Life" Lied, hingen mir Blumen Kränze um und ich durfte symbolisch meine "Finish Line" durchschneiden und überqueren. Hier werde ich ein paar Tage verweilen, mir das ganze Gelände gründlich anschauen und evtl. auch etwas beim Bauen mithelfen und die eine oder andere Erdkunde Stunde halten.

Gleich am ersten Tag hat es mich ein wenig erwischt gehabt, ich fühlte mich sehr träge und müde und ich schlief recht viel. Schade, da mußte ich doch ein paar Abstriche von meinen Plänen machen, wobei es aber auch gut ist, dass ich genau hier schlapp mache, es gibt keinen besseren Ort um sich zu erholen. Am Samstag habe ich mich mit dem Radel und leeren Taschen wieder auf den Weg nach Chiang Mai gemacht. Jens, der für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist hat ein Interview mit einer Zeitung arrangiert und die wollen mich mit der gesamten Ausrüstung sehen.

Zufällig hat sich auch ergeben, dass gerade Stefan Effenberg in Chiang Mai war und einen Talentwettbewerb durchführte. Wir redeten kurz miteinander und machten Fotos für unsere Homepages. Ach der macht einen ganz netten Eindruck und was ich gar nicht wusste, dass er sich auch sozial sehr engagiert, so hat er eine Schule in Chiang Rai und noch ein anderes Projekt in Afrika. Am Abend habe ich mich noch mit den Volontären getroffen, Anne hatte ihren letzten Abend und der musste richtig gefeiert werden. Wir zogen mit ein paar Thais los und besuchten verschiedene Clubs. Der Musikgeschmack der Thais ist schon sehr gewöhnungsbedürftig, bzw. schlecht! Dancefloor bis zum umkippen. Tagsdrauf haben ich mich mit Boy aufgemacht Fahrräder für die Kinder zu kaufen. Ich bekam ganze acht Fahrräder für 220 Euro! Ich glaub ich hab noch nie so schnell so viele Räder gekauft. Die Qualität ist zwar nicht so toll, aber ich denke es ist sinnlos etwa besseres zu kaufen, denn wenn sich keiner die Räder richtig warten kann, gehen auch gute Räder schnell kaputt. So fuhren wir dann mit den Rädern wieder auf die Farm und die Kinder freuten sich riesig. Sie durften sie aber noch nicht benutzen, da sie den Kindern speziell zugeordnet werden, so dass jeder mehr Verantwortung für "sein" Fahrrad trägt und besser darauf acht gibt. Ich hoffe,dass sie eine Weile halten werden. Der Rest und auch der Haupteil der Spenden wird dann von zentraler Stelle auf die einzelnen Posten in der Farm verteilt. (Bauten, Gehälter, Lebensmittel....)

76. Tag School for Life - Wiang Pa Pao (79 km, 4.00 h, 900 m, 40 Grad, Sonne und am Abend Gewitter)

Von einem Ort aufzubrechen, an dem es einem gefällt ist immer schwierig. Am Morgen habe ich den Kindern noch ein paar Bilder von meiner Reise gezeigt, doch nach dem Mittagessen (es gab mal wieder Insekten), bin ich dann doch noch in die Gänge gekommen. Die Landschaft war recht schön und ich fuhr endlich mal wieder einen Pass (1000 m). Auch sah man jetzt das Ergebnis der Niederschläge der letzten Nächte. Viele Pflanzen blühten und so langsam wurde auch die Landschaft wieder saftig grün. Nach einiger säumten einige Verkaufsstände die Straße, dies bedeutet immer: "Hier gibt es eine Touristenattraktion!" Diesmal gab es eine heiße Quelle, nach ein bisschen suchen fand ich diese auch zwischen den Ständen. Frauen hielten mit Hilfe von Sieben Eier in diese kochten sie. Das ganze sah nicht ganz so lecker aus und irgendwann haben sie auch begriffen, dass mir im Moment wirklich nicht nach Ei ist. Mein Vorhaben wild zu zelten scheiterte kläglich, ich fand erst nichts zu Essen und dann gab es auf einmal nur noch Reisfelder, in denen man keine trockene Nacht bekommt. All zu intensiv habe ich aber auch nicht gesucht gehabt, denn ein nur wenige Kilometer entfernter Ort lockte mit seinem Internet.

77. Tag Wiang Pa Pao - Ban Ta Tao (134 km, 6:20 h, 1000 m, 40 Grad, Wolken und Sonne, am Abend Gewitter)

schöner pass, gutes essen, blöde backpacker

78. Tag Bab Ta Tao - Mae Faluang (104 km, 8:30 h, 3300 m, 33 Grad, Wolken und Regen)

Puhh war das ein Tag! Bis jetzt dachte ich, in Thailand gibt es keine steilen Straßen, doch heute wurde ich eines besseren belehrt. Der kürzeste Weg ist immer eine Gerade, auch wenn es den Berg hochgeht. Ist es mal zu steil, dann wurden vereinzelt ganz leichte Serpentinen angedeutet. Auch Täler sind nur dazu da sie kurz zu kreuzen, um gleich vom Berg gegenüber die Aussicht genießen zu können, nach wenigen hundert Metern ist aber dies zu langweilig und die Straße probiert auf kürzestem Wege einem einen neuen Ausblick von einem anderen Gipfel zu verschaffen. Ich habe ja nichts gegen Steigungen, aber irgendwann hört der Spass auf. 20 % sind mal ok, aber nicht über 4 Kilometer am Stück. Die Strecke heute führte wirklich nur bergauf und ab. Jetzt habe ich genug geflucht, es war nämlich ansonsten einer der schönsten Fahrtage in Thailand. Die Straße führte mich durch kleine Dörfer, Teeplantagen, Litschyplantagen, kleine Dörfer und durch eine tolle Bergwelt. Leider war es recht steil!

Gegen Mittag musste ich feststellen, dass ich mich verfahren hatte, ich machte in einem Restaurant Pause um mich zu stärken und neu zu orientieren. Doch als die Besitzerin mir mit dem Weg nicht weiterhelfen wollte wäre ich beinahe ausgerastet. "Mensch, jetzt schau dir wenigstens die Karte an, ich hab sie ja auch in Thai Schrift! Wenigsten bemühen könnte sie sich!" So etwas hasse ich, wenn jemand keine Lust hat einem zu helfen. Nach etwas Sucherei fand ich Jemanden, der mir weiter half und ich musste feststellen, dass ich eine 4 Kilometer lange Abfahrt zu viel genossen hatte. Grrrrr. Gegen Ende ging fast nichts mehr, ich war total im Eimer! Immer kürzer wurden die Strecken zwischen den Pausen, auch die Straße hatte kein Erbahmen. Auf meinem letzten Berg, fand ich eine Polizeistation, bei der ich zelten durfte. Oh je, von solchen Tagen brauche ich nicht unbedingt mehr. Das ist anstrengender als irgendwelche Pässe in den Alpen zu fahren.

79. Tag Mae Faluang - Chiang Sean (71 km, 3:30 h, 330 m, 33 Grad, Regen)

Die Nacht schlief ich nicht so besonders, zu sehr spürte ich meine Muskeln. Als ich in der Nacht mal raus musste, sah ich unter mir ein Meer von Lichtern. Am Abend konnte ich nicht viel erkennen, denn es war recht nebelig gewesen. Doch jetzt erkannte ich, dass mich die Straße wirklich bis auf den letzten Gipfel vor einer großen Ebene geführt hatte. Wen wunderts, ich hatte mich natürlich über Nacht nicht voll erholt gehabt, dem entsprechend zäh ging es heute vorwärts. Mae Sae war mein erstes Ziel, es ist die nördlichste Stadt Thailands und lebt von dem Grenzhandel mit Myanmar. Der Ort ist bei den Travellern recht beliebt, um sich ein neues Visa für Thailand zu beschaffen. Ich schlenderte ein wenig über die Märkte, so weit es mit meinem Gefährt ging, bevor ich zum goldenen Dreieck weiter fuhr. Als "ganz nett", würde ich es betiteln. Ein kleiner Fluss fließt in einen großen und drum herum gibt es viele Staubfänger und Speisen, die zu überhöhten Preisen, verkauft werden. Ich hab die Gelegenheit genutzt zwei Postkarten zu kaufen und dabei meinen 1000 Bath Schein zu wechseln. Dieser hat zwar nur einen Gegenwert von 22 Euro, aber es ist doch immer wieder ein Problem mit ihm zu bezahlen. Da kommen mir solche Orte recht gelegen. Morgen geht es nach Laos.